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RETRO  -  Rückblicke auf über 65 Jahre Leben mit schnellen Booten

Folge 9:     1974 - 1978     Durchbruch und Umstieg

von  Peter Papsdorf ,    31. Januar 2023

Plötzlich klappte alles. Das Jahr 1974 brachte mir vier DDR-Rekorde und nach all den vergeblichen Anläufen zuvor zwei Meistertitel, in den nächsten Jahren folgten weitere. Nun auch wieder Mitglied der Auswahlmannschaft, gab es bis 1977 bei internationalen Wettbewerben auch einige Podestplätze. Der Höhepunkt war für mich die EM-Teilnahme 1977 in Kiew, meine zweite nach 1961. Dort lief nicht alles wie erhofft, technische Probleme verhinderten mehr. Danach fasste ich den Entschluss, in die FSR-Klassen umzusteigen. Mit einem B1-Rekord verabschiedete ich mich 1978 aus der A/B-Szene und bestritt im gleichen Jahr meine ersten FSR-Wettbewerbe. International tat sich in dieser Zeit Bemerkenswertes. Rennboote fuhren mit Standardkraftstoff schneller als je zuvor, ein italienischer Motor startete einen weltweiten Siegeszug, der Schiffsmodellsportklub der DDR wurde Landesdachverband, die NAVIGA erklärte sich zur Weltorganisation und vergab die ersten Weltmeisterschaften 1979 an Duisburg …

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Folge 8:     1969 - 1973     Ewiger Zweiter

von  Peter Papsdorf ,    7. April 2021

Bei meinem Wiedereinstieg in die Rennbootszene nach drei Jahren Zwangspause blieb der Rückstand in Grenzen. Nach den EM-Erfolgen Anfang der 60er war mein Ziel nun ein nationaler Meistertitel. Es ließ sich gut an, die neuen Boote wurden immer schneller und fuhren manchen Sieg ein. Doch bei den Titelkämpfen hatte immer wieder ein anderer die Nase vorn und meine Sammlung zweiter Plätze wuchs weiter. Die Leistungsentwicklung bei Fessel- und ferngesteuerten Rennbooten verlief auch in dieser Zeit rasant. 1970 gab es in der DDR endlich wieder eine Fachzeitschrift. Ab Januar erschien monatlich „Modellbau heute“, sie sollte uns mit informativen und fachlich guten Beiträgen mehr als 20 Jahre lang begleiten …

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Folge 7:     1964 - 1968     Umbrüche und Experimente

von  Peter Papsdorf ,    30. April 2020

Nach dem guten Abschneiden bei der EM 1963 herrschte bei uns Euphorie, weitere Erfolge waren denkbar. Die stellten sich zunächst auch ein, aber bald kam es anders: Vater Werner zog sich aus gesundheitlichen Gründen im Laufe der Zeit zunehmend vom Modellsport zurück. Und in meinem Leben kam es zu Umbrüchen, die das Hobby für ein paar Jahre zur Nebensache machten. Die wenige verbleibende Zeit nutzte ich fernab von Wettbewerben für intensive Experimente. Diese waren selten von Erfolg gekrönt, für mich aber sehr lehrreich. In der Modellmotorentechnik gab es Entwicklungen, die als bahnbrechende Sensationen gefeiert wurden. Wie sich später herausstellen sollte, blieben es aber Eintagsfliegen .…

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Folge 6:     1962 - 1963     Aufbruch zu neuen Ufern

von  Peter Papsdorf ,   21. Dezember 2019

1961 beschloss die NAVIGA, künftig aller zwei Jahre Europameisterschaften auszutragen und vergab die nächste EM 1963 an die Bundesrepublik Deutschland. Die Schiffsmodellsportler im Osten Deutschlands machten lange Gesichter, denn inzwischen gab es die Mauer und die bekannten Reisebeschränkungen. Wenn überhaupt, konnte man nur mit klaren Medaillenchancen auf eine Nominierung hoffen. Um sich die geringen Aussichten zu erhalten, versuchten mein Vater und ich, mit neuen Modellkonzepten den bei den fesselrennbooten inzwischen entstandenen Rückstand auf Europas Spitze zu verkürzen. Am Ende sollten diese Bemühungen nicht ohne Erfolg bleiben ….  

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Folge 5:     1961     Die EM zu Hause

von  Peter Papsdorf ,    19. September 2018

Während der I. EM 1960 in Wien wurden die  II. Europameisterschaften 1961 von der NAVIGA an die DDR vergeben. Die Wettbewerbe fanden im August im damaligen Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) auf dem Schlossteich statt und zogen durch die zentrale Lage des Gewässers sowie massive Werbung im Vorfeld zahlreiche Zuschauer an. Bei den Rennbooten gab es beeindruckende Leistungssteigerungen gegenüber dem Vorjahr und neben erwarteten Favoritensiegen auch einen Überraschungserfolg eines Außenseiters aus der eigenen Mannschaft. Für mich wurde diese EM zu einem unvergesslichen Erlebnis, denn auch ich durfte an den Start gehen - als jüngster aller Teilnehmer ….    

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Folge 4:     1959 - 1960     Der Aufschwung

von  Peter Papsdorf ,     5. August 2016

In diesen Jahren befand sich der Schiffsmodellsport stark im Aufschwung. Auch die Rennbootszene blühte auf, die Boote wurden rasant schneller. 1959 wurde die NAVIGA gegründet, 1960 fand in Wien die I. Europameisterschaft statt. Noch war die Zahl der teilnehmenden Länder gering, aber Deutsche waren bereits dabei und errangen zahlreiche Titel.  Auch mein Vater wurde Europameister und hatte damit sein nächstes großes Ziel erreicht. Für mich war es ebenfalls eine turbulente und aufregende Zeit, zwischen meiner ersten Teilnahme an einem großen Wettbewerb und einer EM-Medaille für mein erstes Rennboot verging gerade einmal ein Jahr ….    

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Folge 3:     1957 - 1958     Lehrjahre


von  Peter Papsdorf ,    12. Februar 2016

Die beiden Jahre nach dem ersten Meistertitel meines Vaters waren für uns echte Lehrjahre. Vor allem für mich, denn ich lernte den Bau von Schiffsmodellen von der Pike auf, mit Spanten, Kiefernleisten, Sperrholz- und Leistenbeplankung. Mein Vater musste lernen, nach Misserfolgen rasch deren Ursache zu finden und abzustellen, was ihm am Ende auch gut gelang. Die Rennbootszene war weiter sehr innovativ, mit neuen Bauvorschriften und Regeln wurde auf allzu extreme Entwicklungen reagiert ….    

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Folge 2:     1956     Der Einstieg


von  Peter Papsdorf ,    22. Januar 2016

Das Jahr des Einstiegs in den Schiffsmodellsport war sehr ereignisreich. Zwar erfüllte das erste Rennboot nicht alle Erwartungen, machte aber Appetit auf mehr. Nach einer spontanen Entscheidung gab es für meinen Vater viel Arbeit und manche Nachtschicht, am Ende aber auch den ersten großen Erfolg. In der Rennbootszene herrschte Aufbruchsstimmung, bei der Entwicklung von Modellen und Technik wurde viel experimentiert ….    

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Folge 1:     1951 - 1955     Die Jahre davor

von  Peter Papsdorf ,   14. Januar 2016

Von frühester Kindheit an begleiteten mich Modelle auf meinem Lebensweg,
in den ersten Jahren war dabei jedoch von Rennbooten keine Spur.
Im Herbst des Jahres 1955 sollte sich dann aber alles ändern ….    

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Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gäste,

im August 2016 jährt sich zum 60. Mal ein Ereignis, das mein weiteres Leben maßgeblich beeinflussen sollte: Meine allererste Teilnahme an einem großen Schiffsmodell-Wettbewerb, den 1. Landesmeisterschaften in der damaligen DDR. Noch nicht als Aktiver – ich war gerade mal 8 Jahre alt – sondern als Helfer meines Vaters Werner, der mit einem Verbrenner-Rennboot an den Start ging. Dennoch haben mich die schnellen Boote sofort fasziniert, das Rennfieber packte mich und ließ mich bis heute nicht wieder los. Bei unzähligen Wettbewerben war ich seitdem dabei, Jahr für Jahr, ab 1959 dann als aktiver Teilnehmer und seit Anfang der 90er Jahre als Gründungsmitglied unseres Clubs. Immer wieder erinnere ich mich gerne daran zurück, wie alles begann und wie rasant sich vor allem in den Anfangsjahren sowohl die Technik und die Geschwindigkeiten der Modellrennboote, aber auch die Klassenvielfalt und die Wettbewerbsregeln entwickelten. Dabei wird mir bewusst, dass die meisten meiner heutigen Mitstreiter diese Entwicklung nicht von Anfang an persönlich erleben konnten und deshalb vielleicht nicht allzu viel darüber wissen. Und so mancher aus den jüngeren Generationen hat solche Modelle von damals und deren technische Details wohl noch nie gesehen. Gern möchte ich dazu beitragen, das zu ändern und habe mich deshalb entschlossen, mein Archiv zu öffnen und hier an dieser Stelle in loser Folge einige Bilder und Informationen aus den alten Zeiten vorzustellen. Schaut immer mal wieder hier hinein, ich freue mich sehr auf Euer Interesse. Auch Fragen aller Art sind sehr willkommen, ich werde dann versuchen, sie nach bestem Wissen zu beantworten.

Peter Papsdorf               4. Januar 2016